Im September 1909 fiel der Startschuss für Berlins ersten Motorflugplatz.
Der zweitälteste Flugplatz Deutschlands erstreckte sich auf über zwei Quadratkilometern zwischen Johannisthal und Adlershof. Auf Flugschauen bejubelten mehrere Tausend Zuschauer das wundersame Treiben der technischen Errungenschaften.
Zehn Jahre später hoben täglich zwei Flugzeuge ab, um Postsendungen durch das Deutsche Reich zu befördern. 1923 eröffnete der Flughafen Tempelhof, und Johannisthal verlor seine Bedeutung. Die Nationalsozialisten errichteten auf dem Gelände die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL). Nach dem Krieg siedelten sich die Sowjets auf dem Territorium an, doch mit dem Bau des Flughafens in Schönefeld verschwand Johannisthal endgültig in der Versenkung.
1995 organisierte der Senat als Andenken eine Oldtimer-Flugshow. Doch der 9. September endete mit einer Tragödie: Astronaut und Ehrengast Reinhard Furrer und Pilot Gerd Kademann verunglückten bei einer Kunstflugfigur in zu geringer Höhe. Seitdem steht alles still – mit Ausnahme von jährlichen Flugkistenrennen.